Vor mehr als 150 Jahren ist der Technische Überwachungsverein entstanden und ist bei den deutschen Autofahrern mehr oder weniger beliebt. In den Anfängen hatte der TÜV aber nichts mit Autos zu schaffen, sondern spezialisierte sich auf ganz andere Dinge. Wie es dazu gekommen ist, erfahren Sie im folgenden Blogbeitrag.
Vor etwas mehr als 150 Jahren gab es in einer Brauerei in Mannheim einen schweren Unfall, als einer der Dampfkessel explodierte. Es gab einen Toten und viele Verletzte bei diesem Unglück. Daraufhin entschlossen sich 22 Unternehmer dazu, einen Überwachungsverein für Dampfkessel zu gründen. Das Ziel des Vereins war es, die Mensch, die Umwelt und weitere Güter vor schädlichen Auswirkungen der Technik zu schützen. Noch heute ist dies der Grundgedanke der Technischen Überwachungsvereine. Hierzu gehören der TÜV, GTÜ, KÜS und die Dekra. Auch internationale Prüfunternehmen wurden zu diesem Zweck gegründet.
Im damaligen Zeitalter wuchs die Industrialisierung dermaßen stark an, dass die Beschäftigten sich nicht richtig mit den Maschinen und deren Wartung auskannten. Aufgrund dessen kam es auch immer wieder zu Unfällen, weil Maschinen nicht richtig gewartet oder bedient wurden.
Die technische Überwachung hatte nun das Ziel, solche Fehler zu vermeiden und damit Mensch und Maschine zu schützen. Carl Isambert war der erste amtliche Sachverständige, der im Jahr 1866 seine Arbeit aufnahm. Schon bei seinen ersten Prüfungen deckte er viele Mängel an den getesteten Maschinen auf.
Später kamen die Autos hinzu
Das Großherzogtum Baden erließ 1906 eine Verordnung in der die Überprüfung von Fahrzeugen und Fahrern festgelegt wurde. Der Verein zur Überprüfung wurde mit dieser Aufgabe betraut, weshalb dieser hierzu eine eigene Abteilung gründete.
Im Jahr 1938 gingen hieraus 14 Prüforganisationen hervor, die nun nicht mehr als DÜV, sondern als TÜV bezeichnet wurden. Im selben Jahr wurde der Paragraph 29 der Straßenverkehrsordnung hinzugefügt der besagt, dass Fahrzeuge in bestimmten Abständen zur Hauptuntersuchung müssen. Seit dieser Zeit wurde der Paragraph natürlich bereits einige Male modifiziert.
Im Jahr 1951 wurde dann die zweijährige Pflicht ins Gesetz aufgenommen, die heute noch gültig ist. Zu dieser Zeit wurden Sie noch per Post an Ihre fällige HU erinnert. Als der Fahrzeugbestand auf den Straßen aber wahrlich explodierte, wurde im Jahr 1961 die TÜV-Plakette eingeführt. Seit dieser Zeit befindet sich diese auf dem hinteren Nummernschild und zeigt Jahr und Monat der nächst fälligen HU an.
Monopolstellung des TÜVs
Zu früheren Zeiten mussten Sie als Kunde oft stundenlange Wartezeiten in Kauf nehmen und sich ebenso an den abfälligen Ton mancher Prüfer gewöhnen. Schließlich waren Sie vom Prüfer abhängig, ob dieser Ihr Fahrzeug noch einmal auf die Straßen lässt. Eine Wahl gab es für Sie nicht. Diese Situation wurde von einigen Prüfern auch schamlos ausgenutzt.
Erst im Jahr 1990 änderte sich dies, als sich die Dekra als Marktführer etablieren konnte. Auch wenn sie bereits 1925 in Berlin gegründet wurde, war sie hier bis dato noch recht unbekannt. Im gleichen Jahr erhielt die GTÜ ihre amtliche Anerkennung als erste Prüforganisation bestehend aus freiberuflichen Kraftfahrzeugsachverständigen. Immer mehr Überwachungsvereine wurden gegründet und der TÜV verlor seine Monopolstellung.
Schon lange werden von den Überwachungsvereinen nicht ausschließlich Fahrzeuge auf ihre Tauglichkeit getestet. Das Betätigungsfeld wurde immer weiter ausgebaut und die Mitarbeiter kümmern sich heute um die Prüfung von Rolltreppen, Karussells, Rolltreppen oder auch Atomanlagen. Und auch im Ausland sind die Sachverständigen des TÜVs tätig und bieten dort ihre Leistungen ein.
Für welche Prüfgesellschaft Sie sich am Ende entscheiden, liegt ganz an Ihnen. Wichtig ist, dass Sie den Termin nicht verpassen und regelmäßig mit Ihrem Fahrzeug zur Hauptuntersuchung fahren.